Aktion / Bericht
Die Erde ist am Limit
ÖDP fordert am Erderschöpfungstag Umdenken und Ressourcen schonen
„Wir leben heute als gäbe es kein Morgen“, so fasst die ÖDP-Kreisgruppe Berchtesgadener Land den globalen Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) 2024 zusammen. Dieser fiel nämlich dieses Jahr schon auf den 1. August und ist somit einen Tag früher als im Vorjahr. ÖDP-Kreisvorsitzende Barbara Winkler sieht hier eine dramatische Entwicklung: Seit 1961 ist der Earth Overshoot Day immer früher im Jahr eingetreten. War er 1970 noch im Dezember, lag er im Jahr 2019 schon im August.
„Unser Planet ist also bereits im August „erschöpft“ – so früh wie noch nie“, beklagt auch ÖDP-Mitglied Peter Sturm. Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch rund 1,7 Planeten. Für Deutschland sieht es allerdings noch ernster aus – Deutschlands Erdüberlastungstag fiel 2024 bereits auf den 2. Mai und somit sogar zwei Tage früher als im Vorjahr. „Die Übernutzung ist hierzulande so groß, dass wir mittlerweile drei Erden bräuchten“, äußert Kreisrätin Agnes Thanbichler ihren Unmut.
Die ÖDP-Kreisgruppe fordert endlich zum Umdenken auf: „Wir fordern den Verzicht auf die Fixierung auf das wenig aussagekräftige Bruttoinlandsprodukt als Gradmesser für ein sogenanntes ‚gutes Leben'. Wir müssen endlich andere Messlatten finden, die ein zufriedenstellendes Leben beschreiben. Sonst treiben wir die Erde in eine unumkehrbare Katastrophe."
Willi Winkler plädiert dafür, die Rechte der Natur zu stärken. „Das wird unsere Beziehung zur gesamten Natur verändern", ist der ÖDP-Mann überzeugt. „Wir müssen ihr mit Respekt begegnen und ihre Schätze als wertvoll betrachten." Erst wenn die Menschen wahre Preise für die Nutzung der Naturreserven bezahlen, werde deren rücksichtslose Ausbeutung enden.