Aktion / Bericht
Kinder als "Mundräuber" unterwegs
ÖDP erforscht im Laufener Ferienprogramm: Was hat der Apfel mit Klimaschutz zu tun?
Die spannende Frage „was Äpfel mit Klimaschutz zu tun haben“ erforschten Barbara Winkler und Brigitte Sturm von der ÖDP Anfang August mit Kindern des Ferienprogramms in Laufen.
Auf einem kurzweiligen Streifzug durch die Stadt entdeckten sie auf ihrer ersten Station im Grüngürtel zahlreiche Apfelbäume, die von der Gemeinde Laufen und vor einigen Jahren von den damaligen Viertklässlern nach dem Ende ihrer Grundschulzeit gepflanzt wurden. Biologin Brigitte Sturm hob die hohe ökologische Bedeutung von heimischen Streuobstwiesen hervor und erklärte die Unterschiede zu intensiv bewirtschafteten Obstplantagen.
Auf dem weiteren Weg durch den Grüngürtel erfuhren die Kinder wie sie zu erlaubten „Mundräubern“ werden können: Ab Mitte August werden Obstbäume, die beerntet werden dürfen von der Gemeinde oder dem Obst-und Gartenbauverein mit gelben Bändern versehen, das bedeutet, dass hier jeder so viel Obst ernten darf, wie er/sie möchte. Mundräuber“ sollten aber bei der Ernte Regeln der Fairness einhalten, zum Beispiel nur für den Eigenbedarf zu pflücken, mit andern zu teilen und vor allem behutsam mit den Bäumen und der umgebenden Natur umzugehen. Die begeisterte Gruppe aus neuen Mundräubern probierte auf ihrem weiteren Weg durch den Grüngürtel nach Herzenslust frische, regionale und ungespritzte Äpfel, Birnen, Pflaumen und Zwetschgen. Im Klostergarten des Kapuzinerhofes angelangt erfuhren sie Wissenswertes über alte heimische Apfelsorten, Artenvielfalt und die essenzielle Rolle der Insekten für die Bestäubung.
Nach einer kulinarischen Pause im Weltgarten mit schmackhaften Apfelprodukten wie Kuchen, Brownies, Kompott, Mus, Gelee, Chips und Saft durften die Kinder acht verschiedene Apfelsorten verkosten und bewerten. Sie konnten Noten nach Aussehen, Bissfestigkeit und Geschmack vergeben. Dabei erfuhren sie auch, dass saisonales regionales Obst nicht nur wesentlich besser schmeckt, sondern auch gesünder ist als exportierte Einheitsware aus Südtirol oder Südafrika.
Das Fazit der aufschlussreichen Entdeckertour war: Apfel ist nicht gleich Apfel und Klimaschutz ist Menschenschutz – denn für ein gesundes Leben brauchen wir eine gesunde Erde. Auch den Eltern wurde zum Abschied noch interessantes Infomaterial über Streuobstwiesen und die Webseite „mundraub.org“ mitgegeben. Auf dieser Plattform sind Zehntausende Obstgehölze die beerntet werden dürfen auf einer-Karte verzeichnet.