Dass die Corona-Seuche Lücken in die Schul- und Bildungskarriere vieler Kinder reißen wird, lässt sich nach Ansicht des ÖDP-Bildungsbeauftragten Reinhard Retzer leider kaum noch ausschließen. Die bayerische Schulpolitik sollte sich deshalb nicht nur um die aktuellen Fragen der Abschlussprüfungen und die Organisation des Unterrichts in den nächsten Monaten kümmern, sondern von leistungsfähigen Fachinstituten einen 2-Jahres-Plan zur Behebung drohender Defizite erarbeiten lassen. "Eine neue Stundentafel mit klarer Priorisierung, Zweitkräfte für alle Grundschulklassen und die Durchsetzung moderner Lernformen in projektorientierten Kleingruppen werden wohl unverzichtbar sein", meint Retzer. Der alleinige und kurzfristige Focus auf die Digitalisierung des Unterrichts sollte den Blick auf Lerninhalte nicht vernebeln, die Kopf, Herz und auch die Hand ansprechen.
Dass angesichts des sich ständig ändernden Infektionsgeschehens oftmals kurzfristige Entscheidungen nötig sind, die in erster Linie die Gesundheit von Kindern, Eltern und Lehrkräften zum Ziel haben, mache es für alle Beteiligten nicht leicht.
Retzer: "Wenn jedoch Eltern und Lehrkräfte kurzfristig und vor allem aus den Medien entnehmen, was eventuell geplant sein könnte, kann die Kommunikation des Kultusministers nur als absolut defizitär bezeichnet werden." Die ÖDP Bayern fordert, den Stress auf Eltern und Schulkinder aktuell zu mildern, indem kluge Konzepte für die nächsten beiden Schuljahre jetzt geplant und im Sommer vorgestellt werden.